Radsport im professionellen Bereich: Die Risiken für die Gesundheit

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Seit der Jugend wird jeder Radfahrer bei Rennen zu absoluter Härte erzogen: Egal, wie schlimm ein Sturz oder eine Beschwerde sein sollte; das Ziel ist, schnell wieder aufs Rad zu steigen und das Rennen möglichst gut zu beenden. So werden Rennen mit Rippenverletzungen, Quetschungen und auch blutenden Wunden zu Ende gefahren. Doch einige Radfahrer haben weniger Glück und es erwischt sie heftig: Von schlimmsten Folgeschäden bis zum Tode ist alles dabei. Über das Leben des Profiradfahrers am seidenen Faden…

Stürze sind absolute Normalität

Das wohl naheliegendste Gesundheitsrisiko des Radsports sind die Stürze und Unfälle in Rennen. Im Hinblick darauf entpuppt sich der Radsport sogar als der gefährlichste Sport. Während wir es bei der Formel 1 sogar relativ häufig beobachten können, wie Fahrer selbst nach größten Horror-Unfällen nahezu putzmunter aus dem Wagen kommen, ist dieses Szenario beim Radfahrer höchst unwahrscheinlich. Hier kann der kleinste Fehler schwer wiegen.

So zum Beispiel bei Wouter Weylandt. Bei einer Abfahrt mit Tempo 80 des Giro d’Italia passierte das Schreckensszenario: Der Radfahrer blickte kurz weg, kam mit seinem Pedal leicht an die Felswand und verlor die Balance. Mit seinem Gesicht stürzte er direkt in eine Mauer hinein. Keine Chance zu Überleben. Die Ironie an der ganzen Geschichte: Er war nur Ersatzfahrer für den eigentlichen Starter Daniele Bennati. Doch dieser hatte bereits im Vorfeld der Giro d‘Italia im Vorbereitungsrennen einen Unfall, bei dem er etliche Brüche und eine Lungenquetschung erlitten hatte. Dazu sagt man Wohl Glück im Unglück, welches später dem Ersatzfahrer Weylandt ganz klar fehlte.

So untröstlich das Team nach einem Schwerverletzen und einem Toten war: Dies ist Berufsrisiko. Aus diesem Grund sind schließlich die Lebens- und Unfallversicherungen bei Profiradfahrern beachtlich hoch und können nur von wenigen gestemmt werden.

Leicht bestückt beim Sturz ins Gefecht

Es gleicht fast schon der Verrücktheit, in was für ein Gefecht sich die Radfahrer stürzen. Beim Krieg würde hier die weiße Fahne gehisst: Tempo von teilweise über 100 km/h auf kaum sieben Kilogramm schwerem Gefährt mit 23 Millimeter breiten Reifen und Bremsen, die dünner kaum sein könnten. Der einzige Schutz dabei: Der in Relation zum Gesamtszenario fast schon lachhaft federleichte Helm.

Die Gefahren betreffen nicht nur die temporeichen Abfahrten. Auch auf geraden Strecken werden beachtliche Geschwindigkeiten erreicht. Da kann ein kleines Tier, welches über den Weg läuft, zum potentiellen Todesbringer werden. Des weiteren weisen die irrwitzigen Schlussspurts auf engsten Wegen ein hohes Risikopotential auf. Insbesondere müde Radfahrer stellen hier ein Risiko für andere dar.

Radsport und die Gefahr für die Potenz

Immer wieder wird Radsport mit eventuellen Risiken im Hinblick auf die Potenz in Verbindung gebracht. Studien und Aussagen von Radfahrern bestätigen diese Vermutung sogar. Insbesondere bei Langstreckenrennen berichten Radfahrer von Schmerzen in den Genitalien sowie Erektionsstörungen.

Bei genaueren Stellungnahmen von Ärzten und Wissenschaftlern haben diese Erscheinungen eine Berechtigung. Denn die Nerven und die Blutgefäße werden bei langen Fahrten gequetscht. So kommt es dazu, dass auch die Schwellkörper in Mitleidenschaft geraten. Der Penis wird ebenfalls durch den Druck auf die Blutgefäße und Nerven in Probleme versetzt: Hier gelangen weniger Sauerstoff und Nährstoffe hin, was sogar langfristige Folgen haben kann.

Ob aus alledem sogar eine chronische Erektionsstörung resultieren kann, ist bis heute nicht hinreichend belegt. Aber der Verdacht scheint berechtigt zu sein.

Fazit

Natürlich ist der Radsport, von der Grundidee und den mitgelieferten Instrumenten her, gesund. Probleme ergeben sich allerdings überall dort, wo er exzessiv und wettbewerbsmäßig betrieben wird. Denn hier sind die Risiken von Natur aus durch den harten Wettbewerb und die hohen Geschwindigkeiten größer. Von daher darf der Hobby-Radsportler weiterhin bedenkenlos bleiben, während die Profis sich nach wie vor warm anziehen müssen.